Bekenntnisschriften der Ev.-Luth. Kirche (Konkordienbuch) mit dem Augsburger Bekenntnis
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Die „Bekenntnisschriften der evangelisch - lutherischen Kirche“ sind zusammengefasst im Konkordienbuch von 1580.
Darauf wurden und werden Amtsträger in evangelisch - lutherischen Kirchen verpflichtet. Das Konkordienbuch enthält:
Die drei altkirchlichen (ökumenischen) Bekenntnisse, nämlich das
Apostolische Glaubensbekenntnis (Apostolikum),
Nizänisch – konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis
Athanasianische Glaubensbekenntnis (Athanasianum).
Die reformatorisch-lutherischen Bekenntnisse, nämlich
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Die Augsburgische Konfession (CA) von 1530,
als grundlegende Darlegung des christlichen Glaubens der ganzen Kirche, verfasst von Philipp Melanchthon und überreicht an Kaiser Karl V. in Augsburg,
Gratis-Ebook oder Print-Exemplar vom sola-gratia-verlag
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die Apologie der Augsburgischen Konfession
als erläuternde Verteidigungsantwort, verfasst von Philipp Melanchthon,
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die Schmalkaldischen Artikel von 1537 von Martin Luther,
als Stellungnahme zu einem geplanten Konzil, hinsichtlich dessen, was man annehmen oder nachgeben könnte und was nicht
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die Schrift „Von der Gewalt und Obrigkeit des Papstes“ von 1537,
als ergänzender Nachtrag zur Augsburgischen Konfession, verfasst von Philipp Melanchthon im Namen der in Schmalkalden versammelten lutherischen Theologen,
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der „Kleine Katechismus“ von 1529 von Martin Luther,
unmittelbar zur Unterweisung des Volkes im christlichen Glauben,
Gratis-Ebook oder Print-Exemplar vom sola-gratia-verlag
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der „Große Katechismus“ von 1529 von Martin Luther,
als Hilfe für die Pfarrer bei der Glaubensunterweisung des Volkes,
Gratis-Ebook oder Print-Exemplar vom sola-gratia-verlag
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die Konkordienformel von 1577, verfasst von verschiedenen lutherischen Theologen,
zur Klärung und Harmonisierung von unterschiedlichen theologischen Auffassungen und Streitigkeiten unter den lutherischen Theologen nach dem Tode Luthers.
English: The Confessions of Lutheran Church
Augsburger Bekenntnis (confessio augustana)
von 1530
Gratis-Ebook oder Print-Exemplar vom sola-gratia-verlag
Auszüge:
Artikel 1 – Von Gott
Inhalt: Das Bekenntnis, dass e i n Gott in drei Personen ist.
Artikel 2 - Von der Erbsünde
Auszug: „Weiter wird bei uns gelehrt, dass nach Adams (Sünden-) Fall alle Menschen, die natürlich geboren
werden, in Sünden empfangen und geboren werden. Das ist, dass sie alle von Mutterleibe an voller böser Lust und Neigung sind und keine wahre Gottesfurcht, keinen wahren Glauben an Gott von
Natur haben können; dass auch diese angeborene Seuche und Erbsünde wirklich Sünde ist und verdammt alle die unter ewigen Zorn, die nicht durch die Taufe und den heiligen Geist von neuem
geboren werden.“
Artikel 3 – Vom Sohn Gottes
Inhalt: Das Bekenntnis, dass Gott in seinem Sohn Jesus Mensch geworden ist, geboren von der
reinen Jungfrau Maria und dass er in einer Person wahrer Gott und wahrer Mensch ist.
In den Artikeln 1 – 3 bestehen keine Differenzen mit Rom, sondern sie bekennen sich zum Nizänum und Athanasianum.
Artikel 4 – Von der Rechtfertigung - das Herzstück der reformatorischen Erkenntnis
Text: „Weiter wird gelehrt, dass wir Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit vor Gott nicht durch unser Verdienst, Werk und Genugtuung (Sühne) erlangen müssen,
sondern dass wir Vergebung der Sünden bekommen und vor Gott gerecht werden aus Gnaden um Christi willen durch den Glauben. Dass wir glauben, dass Christus für uns gelitten hat, und dass uns
um seinetwillen die Sünde vergeben, Gerechtigkeit und ewiges Leben geschenkt wird. Diesen Glauben will Gott als Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, ansehen und uns zurechnen, wie St.Paulus zu
den Römern im 3. und 4 Kapitel sagt.“
Artikel 5 – Vom Predigtamt
Auszug: „Solchen Glauben zu erlangen, hat Gott das Predigtamt eingesetzt, Evangelium und Sakramente gegeben.
Durch diese Mittel gibt er den heiligen Geist, welcher den Glauben , wo und wann er will, in denen wirkt, die das Evangelium hören. Das lehrt, dass wir durch Christi Verdienst und nicht durch
unser Verdienst, einen gnädigen Gott haben, wenn wir solches glauben.“
Artikel 6 – Vom neuen Gehorsam
Text: „Auch wird gelehrt, dass solcher Glaube gute Früchte und gute Werke bringen soll, und dass man gute Werke tun und allerlei, was Gott geboten hat, um Gottes
willen. Doch nicht auf diese Werke vertrauen darf, um sich damit Gottes Gnade zu verdienen. Denn wir empfangen Vergebung der Sünde und Gerechtigkeit durch den Glauben an Christus, wie Christus
selbst spricht (Lukas 17): So ihr dies alles getan habt, sollt ihr sprechen: wir sind untüchtige Knechte. Denn Ambrosius (Kirchenvater) spricht: Also ist's beschlossen bei Gott, dass wer an
Christus glaubt, selig sei, und nicht durch Werke, sondern allein durch den Glauben und man ohne Verdienst Vergebung der Sünde habe.“
Artikel 7 – Von der Kirche
Auszug: „Es wird auch gelehrt, dass alle Zeit müsse eine heilige christliche Kirche sein und bleiben. Sie ist die Versammlung aller Gläubigen, bei denen das
Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente nach dem Evangelium gereicht werden.
Dieses genügt zur wahren Einigkeit der christlichen Kirche. Und es ist zur wahren Einigkeit nicht notwendig, dass alle, die von Menschen eingesetzten Zeremonien,
gleichförmig gehalten werden.“
Artikel 8 – Was die Kirche sei
Inhalt: Es wird gelehrt, dass wenn in der Kirche neben den Gläubigen und Heiligen auch falsche Christen und
Heuchler und nicht fromme Priester sind, die gereichten Sakramente dennoch wirksam sind.
Artikel 9 – Von der Taufe
Auszug: „Von der Taufe wird gelehrt, dass sie nötig sei und dass durch sie Gnade angeboten wird und dass man auch Kinder taufen soll, die durch die Taufe Gott
überantwortet und ihm gefällig (Kinder zu seinem Gefallen) werden.“
Literaturhinweis:
"Gottes Ruf und Gabe" - Bekehrung und Taufe -, Detlef Löhde,
als Gratis-Ebook oder Print-Exemplar vom sola-gratia-verlag
Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms, 29393 Groß Oesingen,
5,80 Euro Bestellmöglichkeit
Artikel 10 – Vom heiligen Abendmahl
Text: „Vom heiligen Abendmahl wird gelehrt, dass wahrer Leib und Blut Christi wahrhaftig unter der Gestalt
des Brotes und Weines im Abendmahl gegenwärtig sei, ausgeteilt und genommen wird. Deshalb wird auch die Gegenlehre verworfen.“
Artikel 11 - Von der Einzelbeichte
Inhalt: Es wird gelehrt, dass die Einzelbeichte und Lossprechung (Absolution) nicht abgeschafft werden soll,
es aber nicht notwendig ist, dabei alle seine Missetaten und Sünden aufzuzählen, weil es auch nicht möglich ist.
Artikel 12 – Von der Buße
Auszug: „Von der Buße wird gelehrt, dass diejenigen, die nach der Taufe gesündigt haben, wenn sie zur Buße kommen, jederzeit Vergebung der Sünden erlangen und ihnen
die Absolution von der Kirche nicht verweigert werden soll. Nun ist wahre Buße nichts anderes als Reue und Leid oder Schrecken über die Sünde und doch auch glauben an das Evangelium und die
Absolution, dass die Sünden vergeben und durch Christus Gnade erworben ist. Solcher Glaube tröstet das Herz und macht es zufrieden. Danach soll Besserung folgen, dass man von der Sünde
lasse, denn das sollen die Früchte der Buße sein, wie Johannes spricht (Mt. 3): Wirket rechtschaffene Frucht der Buße.“
Artikel 13 – Vom Gebrauch der Sakramente
Inhalt: Es wird gelehrt, dass die Sakramente nicht nur äußere Erkennungszeichen der Christen sind,
sondern Gott will durch sie unseren Glauben erwecken und stärken. Darum werden sie nur richtig gebraucht, wenn man sie im Glauben empfängt und sich durch sie den Glauben stärken
lässt.
Artikel 14 – Vom Kirchenregiment (kirchlichen Amt)
Text: „Vom kirchlichen Amt wird gelehrt, dass niemand in der Kirche öffentlich lehren oder
predigen oder Sakrament reichen soll, der dazu nicht ordnungsgemäß berufen ist.“
Artikel 15 – Von Kirchenordnungen
Auszug: „Von Kirchenordnungen, die von Menschen gemacht sind, lehret man diejenigen zu halten, die ohne Sünde
gehalten werden können, und die dem Frieden und der guten Ordnung in der Kirche dienen. Doch wird dazu unterwiesen, dass man damit die Gewissen nicht beschweren soll, als sei die Sache zur
Seligkeit nötig.“
Artikel 16 – Von der Polizei und dem weltlichen Regiment (Staat)
Auszug: „Von der Polizei (Staatsordnung) und der weltlichen Regierung wird
gelehrt, dass alle Obrigkeit (Regierenden) in der Welt, geordnetes Regierungswesen und gute Ordnung von Gott geschaffen und eingesetzt sind. Und es ist für Christen keine Sünde, wenn sie
Obrigkeit (Regierende) sind oder Fürsten- und Richteramt haben, nach kaiserlichen und anderen üblichen Rechten Urteil und Recht sprechen, Übeltäter mit dem Schwert strafen, rechtmäßige
Kriege führen und mitstreiten, kaufen und verkaufen, auferlegte Eide leisten, Eigentum besitzen, eine Ehe eingehen.“
Lesehinweis: "Bergpredigt und weltliche Ordnung", Zahrenholzer Heft 9, Detlef Löhde, Verlag Lutherische Buchhandlung Heinrich Harms,
3121 Groß Oesingen, 1,00 Euro
Artikel 17 – Von der Wiederkunft Christi zum Gericht
Auszug: „Auch wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am Jüngsten Tag kommen wird, zu
richten, und alle Toten auferwecken wird. Den Gläubigen und Auserwählten wird er ewiges Leben und ewige Freude geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel wird er in die Hölle und ewige
Strafe verdammen.“
Artikel 18 – Vom freien Willen
Auszug: „Vom freien Willen wird gelehrt, dass der Mensch in gewissem Maß einen freien Willen hat, nämlich
äußerlich ehrbar zu leben und zu wählen unter den Dingen, die man mit der Vernunft begreifen kann. Aber ohne Gnade, Hilfe und Wirkung des heiligen Geistes kann der Mensch nicht gottgefällig
werden, kann Gott nicht von Herzen fürchten oder glauben, kann nicht die angeborenen Begierden aus dem Herzen werfen. Sondern solches geschieht durch den heiligen Geist, welchen Gott durch sein
Wort gibt.“
Artikel 19 – Von der Ursache der Sünden
Text: „Von der Ursache der Sünde wird bei uns gelehrt, dass obwohl Gott der Allmächtige die ganze Natur
geschaffen hat und erhält, so wirkt die Sünde in den Bösen und Verächtern Gottes der (gegen Gott) verkehrte Wille. So wie es der Wille des Teufels und aller Gottlosen ist – sobald Gott seine Hand
abzog – dass sich ihr Wille von Gott weg und dem Bösen zugewandt hat, wie Christus spricht (Joh. 8, 44): „Der Teufel redet lügen aus seinem Eigenen.“
Artikel 20 – Vom Glauben und guten Werken
Auszug: „Uns wird mit Unwahrheit nachgesagt, dass wir gute Werke verbieten. Unser Unterricht ist,
dass unsere Werke Gott nicht versöhnen und Gnade erwerben können, sondern das geschieht allein durch den Glauben, wenn man glaubt, dass uns um Christi willen die Sünden vergeben werden. Er
allein ist der Mittler, den Vater zu versöhnen (1.Tim. 2, 5). Diese Lehre ist öffentlich und klar, wie Paulus verschiedentlich, insbesondere an die Epheser, 2, 8 abgehandelt hat: Aus Gnaden
seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch, sondern es ist Gottes Gabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme. Denn das Gewissen kann nicht zu Ruhe und Frieden kommen,
durch Werke, sondern allein durch Glauben, wie Paulus spricht (Röm. 5, 1): So wir durch den Glauben sind gerecht geworden, so haben wir Ruhe und Frieden mit Gott. Ferner wird auch gelehrt, dass
gute Werke sollen und müssen geschehen, nicht dass man darauf vertraue Gnade damit zu verdienen, sondern um Gottes willen und Gott zu Lob. Der Glaube ergreift allezeit allein die Gnade und
Vergebung der Sünde. Und weil durch den Glauben der heilige Geist gegeben wird, so wird auch das Herz geschickt gute Werke zu tun. Deshalb ist der Lehre vom Glauben nicht zu unterstellen, dass
sie gute Werke verbiete, sondern vielmehr zu rühmen, dass sie lehre gute Werke zu tun, und Hilfe anbietet, wie man zu guten Werken komme. Hohe und rechte Werke können nicht geschehen ohne die
Hilfe Christi, wie er selbst spricht (Joh. 15, 5): Ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Artikel 21 – Vom Dienst der Heiligen
Auszug: „Von uns wird gelehrt, dass man der Heiligen gedenken soll, damit wir unseren Glauben stärken,
wenn wir sehen, wie ihnen Gnade widerfahren ist, auch wie ihnen durch den Glauben geholfen war, dazu dass man sich ein Beispiel nehme an ihren guten Werken. Durch die Schrift kann man aber nicht
beweisen, dass man die Heiligen anrufen oder Hilfe bei ihnen suchen soll. Denn es ist allen ein Versöhner und Mittler gesetzt zwischen Gott und den Menschen, Jesus Christus (1.Tim. 2, 5); er ist
der einzige Heiland (Retter, Helfer), der einzige oberster Priester, Gnadenstuhl und Fürsprecher vor Gott (Röm. 8, 34).“
Artikel 22 – Von beider Gestalt des Sakraments
Auszug: „Den Laien (Kirchenvolk) wird bei uns beide Gestalt des Sakraments (Leib und Blut
Christi) gereicht. Dies ist ein klarer Befehl und Gebot Christi (Mt. 26): Trinket alle daraus. Hier gebietet Christus mit klaren Worten vom Kelch, dass alle daraus trinken sollen.“
Artikel 23 – Vom Ehestand der Priester
Inhalt: Die Unzucht und das wilde Leben der Priester wird beklagt. Das liegt daran, dass nur wenige
Leute die Gabe haben enthaltsam zu leben. Denn Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen und den Ehestand eingesetzt. Nur sehr wenige haben die besondere geistliche Gabe ohne Sünde
ehelos zu leben. Die Erfahrung zeigt deutlich, dass es nicht in des Menschen Macht liegt durch eigenen Entschluss oder Gelübde, Gottes Schöpfung zu verbessern oder zu verändern. Von alters her
hatten die Diakone und Bischöfe Ehefrauen, dazu sagt Paulus (1.Tim. 3): Ein Bischof soll unsträflich sein. Eines Weibes Mann. Der Apostel Paulus nennt die Lehre, die die Ehe verbietet eine
Teufelslehre (1.Tim.4). Und kein menschliches Gesetz oder Gelübde kann Gottes Gebot (Ordnung) außer Kraft setzen.
Artikel 24 – Von der Messe
Auszug: „Man unterstellt uns zu Unrecht, dass wir die Messe abschaffen wollen. Denn es ist öffentlich, dass die
Messe, ohne dass wir uns rühmen, bei uns mit größerer Andacht und Ernst gehalten wird als bei unseren Widersachern.“ Aber auch in der Alten Kirche wurde nicht täglich Messe gehalten.
Inhalt: Aber vor den unrechten Lehren wird gewarnt, dass der Priester mit der Messe Gott ein Opfer bringe zur Vergebung der Sünden von Lebenden und Toten. „Christus
hat sich einmal geopfert und dadurch für alle Sünden Genugtuung geleistet.“ Durch das Sakrament soll der Glaube erweckt und das Gewissen getröstet werden, dass ihnen von Christus Gnade und
Vergebung der Sünden zugesagt sind. „Deshalb fordert das Sakrament Glauben und wird ohne Glauben vergeblich gebraucht.“
Artikel 25 – Von der Beichte
Inhalt: Die gottesdienstliche Beichte soll nicht abgeschafft werden, sondern die Gewohnheit wird beibehalten, dass
nur denen das Sakrament gereicht wird, die zuvor ihre Sünden bekannt und losgesprochen (absolviert) worden sind. Bei der Beichte sind nicht notwendiger Weise die Sünden einzeln aufzuzählen, weil
es nicht notwendig ist und sie müssen auch nicht öffentlich preisgegeben werden. Die Absolution wird an Gottes Statt und auf Gottes Befehl ausgesprochen.
Artikel 26 – Vom Unterschied der Speise
Auszug: „Früher hat man gelehrt, gepredigt und geschrieben, dass Unterschiede der Speise und
dergleichen Tradition, von Menschen eingesetzt, dazu dienen, dass dadurch Gnade verdiene und für die Sünde genugtue. Daraus sind viele schädliche Irrtümer in der Kirche entstanden. Zuerst ist
dadurch die Gnade Christi und die Lehre vom Glauben verdunkelt. Zum anderen setzt man diese Traditionen weit über Gottes Gebot. Christus spricht: Was zum Munde eingeht, verunreinigt den Menschen
nicht. Und Paulus spricht: Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken (Röm. 14, 17). So lasst euch nun von niemanden ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank (Kol.2, 16). Petrus
spricht (Apg. 15, 10): Warum versucht ihr nun Gott dadurch, dass ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsere Väter noch wir haben tragen können.“
Artikel 27 – Von Klostergelübden
Inhalt: Es wurde vorgegeben, dass man sich mit dem Klostergelübde Vergebung der Sünden und Rechtfertigung vor
Gott verdiene, man mit dem Klosterleben mehr Verdienste erwirbt als in jedem anderen Stand, sei es Pfarrer, Prediger oder Fürst. Viele Knaben und Mädchen sind um ihres Unterhalts willen ins
Kloster gesteckt, hart gehalten und als Minderjährige zum Gelübde genötigt worden. Schon Gottes Gebot zum Ehestand befreit und löst vom Klostergelübde. Gottes Schöpfung, und Ordnung drängt,
zwingt und treibt alle die zum Ehestand, die nicht die besondere Gabe haben, enthaltsam zu leben. Auch weil die Klostergelübde die Herrlichkeit und Ehre der Gnade Christi vermindern und die
Gerechtigkeit des Glaubens verleugnen, sind sie falsch, eitel und selbst erdacht und damit nichtig und nicht verbindlich.
Artikel 28 – Von der Gewalt der Bischöfe
Inhalt: Das Bischofsamt ist ein geistliches Amt und kein weltliches, und deshalb darf er kein Schwert
führen. Die geistliche Gewalt hat die Schlüsselgewalt, den Befehl das Evangelium zu predigen und die Sakramente zu reichen. Wenn die Bischöfe etwas gegen das Evangelium lehren, festsetzen oder
einrichten, haben wir Gottes Befehl ihnen nicht gehorsam zu sein. Bischöfe und Pfarrer können Ordnungen machen, damit es in der Kirche geordnet zugeht. Dies darf aber nicht dazu geschehen, dass
man damit Genugtuung (Sühne) für seine Sünde leistet oder um die Gewissen zu binden, dass wer diese Ordnungen nicht einhält, der Sünde bezichtigt wird. Es sei denn, er erregt allgemeines Ärgernis
in der Gemeinde.
Augsburger Bekenntnis - Vollständige Fassung
Die römischen Theologen formulierten eine Widerlegung der Sätze des Augsburgischen Bekenntnisses (Konfutation), woraufhin die reformatorische Seite wiederum 1531
eine sehr ausführliche Verteidigungsschrift verfasste, eine
„Apologie des Augsburgischen Bekenntnisses“ (Apologia Confessionis Augustanae)
Schmalkaldische Artikel
Für 1537 wollte Papst Paul III. ein Konzil nach Mantua einberufen, das über die reformatorischen Glaubenssätze befinden sollte. Der sächsische Kurfürst Johann Friedrich beauftragte daraufhin Martin Luther die für die evangelische Seite unaufgebbaren Glaubensartikel zu formulieren. So verfasste Martin Luther 1536 für ein Treffen des reformatorischen Verteidigungsbündnisses in der Stadt Schmalkalden die „Schmalkaldischen Artikel“.
Schmalkaldische Artikel, Teil II, hier ist der 1. Hauptartikel:
Text: „Dass Jesus Christus, unser Gott und Herr, um unserer Sünde willen gestorben und um unserer Gerechtigkeit willen auferstanden ist (Röm. 4, 24). Und er allein ist das Lamm
Gottes, das der Welt Sünde trägt (Joh. 1, 29). Und Gott hat all unsere Sünde auf ihn gelegt (Jes. 53, 6). Und: Sie sind allesamt Sünder und werden aus seiner Gnade ohne Verdienst gerecht durch
die Erlösung Jesu Christi in seinem Blut (Röm. 3, 23 f.). Weil nun solches geglaubt werden muss und mit keinem Werk, Gesetz oder Verdienst erlangt oder erfasst werden kann, so ist es klar und
gewiss, dass allein solcher Glaube uns gerecht macht, wie St. Paulus, Röm. 3, 26.28 spricht: "So halten wir dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, durch den
Glauben. Auf dass er (Gott) allein gerecht sei und gerecht mache den, der da Jesus glaubt."
Von diesem Artikel kann man nicht weichen oder nachgeben, es falle Himmel oder Erde oder was nicht bleiben will. „Denn es ist kein anderer Name den Menschen gegeben, dadurch wir
können Selig werden“ spricht Petrus (Apg. 4, 12). „Und durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes. 53, 3).“
Schmalkaldische Artikel, Teil II, Artikel 2:
Auszug: „Gottes Wort soll Artikel des Glaubens stellen und sonst niemand, auch kein Engel.“
Vorgenommene Kürzungen, Auszüge und Glättungen der Bekenntnistexte auf das heutige Deutsch von Detlef Löhde