Geburt Jesu am 25. Dezember ?
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Weshalb feiern wir am 24./25. Dezember die Geburt Jesu? Dieses Datum wurde zur kirchenweiten Vereinheitlichung der Geburtsfeier Jesu vom Ökumenischen Konzil von Konstantinopel im Jahr 381 bestätigt und festgelegt. Was war ausschlaggebend für dieses Datum?
In der Bibel steht dieses Datum nicht, während das Datum der Kreuzigung Jesu, nämlich der Freitag vor dem jährlichen Passahfest, der 14. Nisan, uns aus den Evangelien überliefert ist. Karfreitag, der jüdische 14. Nisan, entsprach zur Zeit Jesu dem 25. März.
Nun ging alte jüdische Tradition allgemein davon aus, dass der Todestag eines großen Propheten immer dem Tag des Beginns seines Leben entspräche. Große Propheten würden immer nur volle Lebensjahre leben.
Das übertrugen Christen auch auf Jesus. Sie gingen davon aus, dass auch Jesus an seinem Todestag dem 14. Nisan, also dem 25. März, von der Jungfrau Maria empfangen worden und dann eben 9 Monate später am 25. Dezember geboren worden ist. Diese Meinung vertritt auch Papst Benedikt XVI. Und der 25. März gilt in der Röm.-kath. Kirche offiziell als Gedenktag der Verkündigung und Empfängnis Marias.
Vielleicht ist der 24./25. Dezember aber auch in Anlehnung an das jüdische Fest der Wiedereinweihung des Tempels, das in den Monat fällt (Joh. 10, 22) - Chanukka - gewählt worden. Für uns Christen ist doch mit Jesus der wahre neue Tempel in die Welt gekommen, den er nach der Zerstörung seines Leibes am Kreuz mit seiner Auferstehung nach drei Tagen wieder aufgebaut hat (Joh. 2, 19-22).
Die kritische weltliche Presse, Funk und Fernsehen nehmen dagegen die christlichen Feiertage immer wieder zum Anlass, nun mal „aufklärerisch“ zu wirken. Man sagt uns, mit Jesus und der kirchlichen Botschaft verhält es sich ganz anders, als ihr es kindlich naiv immer noch glaubt. Das gilt gerade auch für euer Weihnachtsfest – Jesus wurde eben nicht am 24./25. Dezember geboren.
Man weist daraufhin, dass nach dem damaligen röm.-julianischen Kalender der 25. Dezember der Tag der Wintersonnenwende war. Der Tag, der auf den dunkelsten Tag im Jahr folgt und von dem an die Tage wieder länger, wieder heller werden. Die Wintersonnenwende haben aber schon die Kelten und Germanen als Jul-Fest gefeiert und die Iraner und Römer als Fest der unbesiegbaren Sonne – „sol invictus“. Die Verehrung der Sonne und eines Sonnengottes war damals eine mit dem christlichen Glauben konkurrierende Religion, die vom Kaiser staatlich gefördert und verordnet wurde.
Kritiker halten uns deshalb hämisch entgegen, dass das Datum des 24./25. Dezember auf einem heidnischen Fest beruhe, das die Kirche nur übernommen hätte. Das sagen auch die Zeugen Jehovas und feiern aus Protest kein Weihnachtsfest.
Was nun für Festlegung des Datum der Feier der Geburt Jesu am 24./25. Dezember ausschlaggebend war, lasse ich mal dahin gestellt. Aber für die Kritiker besteht kein Grund zur Häme und für uns Christen besteht kein Grund zur Verunsicherung unseres Glaubens und auch kein Grund zu einem weniger freudigen Feiern des Christ-festes. Denn es kommt doch auf die Tatsache an, dass der Sohn Gottes zu unserem Heil Mensch geworden ist - geboren von der Jungfrau Maria im Stall zu Bethlehem. Das bezeugen uns doch die Evangelien und darüber sollen wir uns freuen. Schon sehr früh hören wir, dass die Kirche der Geburt Jesu festlich gottesdienstlich gedacht hat, zunächst in den Provinzen an unterschiedlichen Tagen (25. Dez.; 6. oder 10. Jan.; 28. März - 3 Tage nach der Sommersonnenwende analog 1. Mose 1, 16). Aber das Datum ist für das Feiern, dass Christus zu unserer Erlösung in die Welt gekommen ist, eigentlich nachrangig.
Und es ist doch auch nicht so, dass sich die Kirche einfach dem heidnischen Feiertag angeschlossen hätte.
Gegen die heidnische Verehrung des natürlichen Lichtes und der Sonne hat die Kirche verkündigt: Hört auf die Bibel, auf die Schöpfungsgeschichte und die Worte Jesu. Die Sonne am Himmel ist nur eine große Lampe und kein Gott. Das wahre Licht aber ist der Herr Jesus Christus. Deshalb können wir auch am 24./25. Dezember als Tag des Lichtes Jesu Christi Weihnachten feiern. In ihm hat auch die Wintersonnenwende ihren rechten geistlichen Sinn bekommen, ja, sie ist christlich getauft worden.
Hören wir die Propheten des Alten Testaments, Jesaja schreibt (Jes. 9, 1; 42, 7): „Das Volk, das in Finsternis wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es helle.“ und dass der Knecht Gottes, die Gefangenen, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker führt - aus der Gefangenschaft von Sünde, Tod und Teufel. Und der letzte Prophet des Alten Testaments schreibt (Mal.3, 20): „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.“
Und Johannes schreibt vom Kommen Jesu (Joh. 1, 4.5.9): „In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“
Lasst uns für das Kommen des Lichtes Jesu Christi danken, dass er uns auf unserem Lebensweg bis zum Ziele begleite, uns das wahre Licht auf unserem Weg ist und unsere Sinne und Herzen erleuchte und mit heller Freude erfülle.
Detlef Löhde