Jesu Abendmahl
Der Mensch braucht Brot zum Leben
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Gott lässt die Erde für uns das Brot hervorbringen (Psalm 104, 14ff.). Und Jesus lässt uns den himmlischen Vater bitten „unser täglich Brot gib uns heute“.
Dem umherziehenden Abraham kam Melchisedek, ein König und Priester des wahren Gottes, mit Brot und Wein entgegen und segnete ihn (1. Mose 14, 18.19). Das ist eine prophetisches Bild auf den kommenden Jesus Christus, der als Gottes König und Priester zu unserem Heil und Segen zu uns kommt mit Brot und Wein, darunter verborgen ist sein Leib und Blut (Hebr. 7-10).
In der Wüste ließ Gott für die hungernden Israeliten Brot vom Himmel regnen – Manna (2. Mose 16). Jesus spricht dann von sich (Joh. 6, 48ff.): „Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.“ Das sind Worte, die auf das bevorstehende Abendmahl Jesu hinweisen.
Blut ist Leben
Blut ist der Träger des Lebens und über das Leben verfügt allein Gott. Deshalb darf der Mensch kein menschliches Blut vergießen. „Wer Menschenblut vergisst, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden“ (1. Mose 9, 6). Und er soll auch kein Tierblut trinken.
Aufgrund des Ungehorsams und Aufbegehrens des Menschen gegen Gott ist der Mensch des Todes schuldig - ist er Gott sein Leben, sein Blut, schuldig. Doch Gott ist gnädig, so dass der Mensch mit einem Bekenntnis seiner Schuld anstelle seines eigenen Blutes stellvertretend das Blut eines reinen Tieres Gott zum Opfer bringen darf. Das Blut soll an den Altar gegossen und so Gott gegeben werden (3. Mose 4-7 /17, 11-14 / 5. Mose 12, 27 ff.).
Als die Ägypter die Israeliten nicht aus der Gefangenschaft freilassen wollten, kündigte Gott dem Mose an, dass er in der Nacht alle Erstgeburt in Ägypten töten werde. Die Israeliten aber sollen ein fehlerloses Lamm schlachten, mit dem Blut die Schwelle und Türpfosten streichen und das Lamm braten und essen. Wo das Blut des Lammes an Schwelle und Türpfosten ist, wird keine Erstgeburt sterben, da wird der Tod vorbeigehen. Durch das Blut des Lammes wurden die Israeliten vor dem Tod bewahrt.
Zum Gedenken der Verschonung und Befreiung sollen die Israeliten und ihre Nachkommen in jedem Jahr an diesem Tag das Fest des „Passah“ (= des „Vorbeigehens“) feiern, ein Passa-Lamm und sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen (2. Mose 11-12). Der Apostel Paulus schreibt dann an die christliche Gemeinde in Korinth (1. Kor. 5, 7): „Denn auch wir haben ein Passa-Lamm, das ist Christus, der geopfert ist.“
Als Gott mit dem Volk Israel am Sinai seinen Bund der Gnade und Verschonung, der Bewahrung, Rettung und Auserwählung geschlossen hat, wurde dies mit dem Blut eines Opfertieres bestätigt (2. Mose 24, 1-8). Das ist der alte Sinai-Bund Gottes mit seinem Volk, das Alte Testament.
Jesus hat das heilige Abendmahl eingesetzt
In seiner Predigt hatte Jesus angekündigt: „Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tag auferwecken. Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm“ (Johannes 6, 26-58).
Am Donnerstag-Abend vor seiner Kreuzigung hat Jesus dann mit seinen 12 Jüngern ein vorgezogenes Passah- mahl gefeiert (Matthäus 26, 17-30). „Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib.“ Und so wie Jesus das Brot als seinen Leib eingesetzt hat, so setzte er den Wein als sein Blut ein (Matthäus 26, 27-29): „Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus, das ist mein Blut des Neuen Bundes / des Neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.“ Mit seinem Opfer-Blut setzt Jesus den Neuen Bund, das Neue Testament ein.
Blut ist das Leben. Gibt uns Jesus sein Blut zu trinken, dann gibt er uns damit sein Leben der Auferstehung. So wie der Weinstock mit seinem Saft die an ihm hängenden Reben durchströmt und am Leben erhält, so erhält auch Jesu Blut unser Leben. Jesus spricht (Johannes 15, 4.5): „Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Brot und Wein im Abendmahl sind wirklich Leib und Blut des Herrn Jesus Christus
So wie Jesus bei der Hochzeit zu Kana aus Wasser Wein gemacht hat (Johannes 2), so lässt er im Abendmahl aus Brot und Wein seinen Leib und sein Blut werden. Wenn der Sohn Gottes spricht, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist und durch den schon die Welt geschaffen ist (Matthäus 28, 18; Johannes 1, 3; Hebräer 1, 2), dann geschieht es auch so.
Wenn Jesus bei der Abendmahlsfeier über Brot und Wein sagt: Das ist mein Leib und das ist mein Blut, dann geschieht das. Psalm 33: Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss. Wenn er spricht, so geschieht's; wenn er gebietet, so steht's da.
Durch die Worte Jesu werden Brot und Wein im Abendmahl zu seinem Leib und Blut. Das geschieht auf unsichtbare verborgene Weise, es geschieht „sakramental“. Da sind wahrhaft Leib und Blut Jesu Christi und zugleich noch Brot und Wein. Der Leib und das Blut Jesu Christi sind "in, mit und unter" Brot und Wein..
Mit seinem Leib und Blut im Abendmahl schenkt uns Jesus: Vergebung unserer Sünden, Gemeinschaft mit ihm, Stärkung unseres Glaubens, Gewissheit unseres Heils, Erwarten seines Wiederkommens und Gemeinschaft untereinander.
Alle Getauften lädt Jesus zu seinem Abendmahl
Vor dem Abendmahl sollen wir uns selbst prüfen, ob wir im Glauben mit gottgefälligen Gedanken kommen (1. Korinther 11, 27-29):
In Demut, Ehrfurcht und Dankbarkeit sollen wir mit dem Bekenntnis kommen, dass
- wir Sünder sind und auf Jesu Vergebung angewiesen sind,
- wir selbst bereit sind, anderen zu vergeben und soweit es an uns liegt, nicht mit anderen unversöhnt zum Altar gehen (Matthäus 5, 23.24; Römer 12, 17-21),
- wir künftig Sünden meiden, gegen sie ankämpfen wollen,
- wir glauben, dass wir im Abendmahl wirklich Jesu wahren Leib und wahres Blut empfangen,
- wir uns freuen über die Gemeinschaft mit Jesus Christus und über sein Wiederkommen.
- wir mit den anderen Abendmahlsgästen in der Gemeinschaft Jesu Christi stehen, ja zusammen der Leib Jesu Christi - seine Gemeinde und Kirche sind.
Diese biblischen Wahrheiten vom Abendmahl glaubt und verkündigt die evangelisch-lutherische Kirche (Bekenntnisschriften). Da andere Kirchen und Gemeinden anderes von Abendmahl glauben und verkündigen, deshalb kann man nicht zu deren Abendmahl gehen.
Wer zum Abendmahl kommt und nicht an Jesus glaubt und auch meint, beim Essen und Trinken handele es sich nur um ganz normales irdisches Brot und Wein und es bewirke nichts, es sei nicht heilig, sei kein Sakrament, dem wird es zum Straf-Gericht Gottes (1. Korinther 11, 29). Das Gericht trifft Menschen, die das alles nicht glauben wollen. Ist solche Haltung offensichtlich, dann darf ihm das Abendmahl auch nicht gereicht werden. Als Haushalter über Gottes Geheimnisse (Sakramente) sollen wir treu sein und die Perlen nicht vor die Säue werfen. (Matthäus 7, 6; 1. Korinther 4, 1.2).
Die aber, die glauben wollen, aber immer wieder Zweifel haben, denen gilt Jesu Wort: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“. Sie sollen beten (Markus 9, 24): Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben. Der Glaube eines jeden Christen wird auch immer wieder von Zweifeln angefochten. Geschenkt, gestärkt und erhalten wird der Glaube durchs Hören auf Gottes Wort und durchs Abendmahl.
Detlef Löhde