Ist der „Islamismus“ ein „falscher Islam“, ein Fehlverständnis oder Missbrauch des „wahren Islam“?
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Was von vielen unter „Islamismus“ verstanden wird, nämlich das Menschenbild der Ungleichheit von Muslimen und Nicht-Muslimen, von Mann und Frau, die Aufrufe zu Gewalt, Kampf und Vorherrschaft ist ein fester integraler Bestandteil des Islam. Und nach vorherrschender Sicht der islamischen Religionsautoritäten müssen die Worte von Koran und Sunna wörtlich befolgt werden und dürfen nicht nur historisch oder sinnbildlich verstanden werden.
Die Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus ist eine künstliche, politisch gewollte und schönfärberische. Sie verleitet zu der falschen Schlussfolgerung, als gäbe es ein „guten wahren Islam“ und einen „verfälschten bösartigen Islam“. In der islamischen Welt ist der Begriff des „Islamismus“ unbekannt und islamische Autoritäten haben wiederholt festgestellt, dass es nur einen gesamten Islam gibt und man auch den „Gottes-Kämpfern“ (Dschihadisten) nicht den Islam absprechen könne.
Aber jeder Mensch ist als ein Ebenbild Gottes geschaffen (1. Mose 1, 26.27) und von daher hat er eine angeborene Ahnung von Gott. Und er weiß ungefähr was „gut“ und „böse“ ist, und dass er sich auch einmal für sein Tun wird verantworten müssen. – Jeder Mensch hat ein Gewissen (Röm. 1, 19; 2, 15), eben auch ein Muslim.
Sachgemäß ist deshalb zu unterscheiden:
- die Lehre des Islam mit deren Selbstverständnis der Untrenn- und Unveränderbarkeit aller Aussagen; mit den Gesetzen, die der Gleichheit der Menschen und der Freiheit widerstreben, mit dem Dominanzstreben, den Aufrufen zu Gewalt und Kampf; der Islam, der nicht nur Religion (Hinwendung zu Gott) sein will, sondern zugleich eine autoritäre machtpolitische Ideologie, die herrschen will;
und
-
die islamisch geprägten Menschen - die Muslime,
als vorbehaltlose Anhänger des Islam mit in all seinen Aussagen, wie die Salafisten
oder
die sich von ihrer Herkunft und Prägung als Muslime verstehen, aber bewusst oder unbewusst, aus Gründen des Gewissens und Verstandes, speziell die aggressiven und menschenverachtenden Lehren des Islam nicht nachvollziehen.
Deshalb, der Islam in seiner Einheit gehört nicht zu Deutschland, weder von der Geschichte noch von seinem Menschenbild und seinen Wert- und Gesellschaftsvorstellungen. Eine Aufsplittung in Islam und Islamismus widerspricht seinem Selbstverständnis.
Aber die hier lebenden muslimisch geprägten Menschen, die Muslime, die gehören zu Deutschland, sie leben ja bei uns. Und denen sollen wir mit christlicher Liebe und dem Missionsauftrag Jesu Christi begegnen (siehe unten PDF-Doc).
Wenn uns aber ein Muslim sagt, der Islam gebiete Frieden, Menschlichkeit und Toleranz und verbiete Gewalt und Töten – wie das die muslimischen Verbandsvertreter regelmäßig behaupten - dann wird entweder Koran und Sunna bewusst oder unbewusst nicht in ihrem vollen Umfang zur Kenntnis genommen oder es wird „Taqiyya geübt“ – die zulässige Kunst der Verstellung, um das Ansehen des Islam zu wahren.
Im Übrigen sind liberale Äußerungen von deutschen muslimischen Verbandsvertretern immer nur unmaßgebliche Privatmeinungen. Die islamisch-sunnitischen Lehrautoritäten sitzen zuerst in Kairo und die islamisch-schiitischen in Nadschaf / Irak und in Ghom / Iran. Dort muss ein Uminterpretieren von Koran und Sunna erfolgen. Von dort wird weltweit die Theologie des Islam vorgegeben, etwa so, wie es der Vatikan weltweit für den römischen Katholizismus tut.
Deshalb sollte man auch keine allzu großen Hoffnungen der Veränderung darauf setzen, dass nun in Deutschland Imame und islamische Religionsgelehrte ausgebildet werden. Die werden sich nicht von der weltweiten Gemeinschaft der Muslime und ihren Lehrautoritäten separieren und wenn sie es doch tun sollten, dann büßen sie in der islamischen Welt ihre Anerkennung und damit auch ihre religiöse Autorität bei den Muslimen in Deutschland ein.
Lesehinweis zum Thema der eingeschränkten Möglichkeit einer Liberalisierung des Islam:http://www.cicero.de/weltbuehne/reform-des-islam-der-islam-ist-mehr-als-eine-weltanschauung/60767