Entgegnung auf Kritik am Kreuzesopfer Jesu Christi
Stellvertretung und Opferbereitschaft auch unter Menschen:
- Ein Bürge verpflichtet sich, für die Schulden eines anderen einzustehen und sie ggf. selbst zu bezahlen.
- Jemand, der sich freiwillig als Geisel zur Verfügung stellt und mit seinem Leben für andere einsteht.
- Soldaten, die für Familie, Volk und Land ihr Leben einsetzen und für sie ggf. den Tod erleiden.
- Menschen, die ihr eigenes Leben für die Rettung anderer riskieren.
- Das Leben für seine Freunde einzusetzen, war eine der höchsten Tugenden der Griechen.
- Pater Maximilian Kolbe, der bei einer Vergeltungsaktion im KZ Auschwitz freiwillig für einen Familienvater in den Hungerbunker und Tod ging.
Die Stellvertretung und das Opfer Jesu Christi
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Dem tödlichen Ernst der Sünde entsprechend und dem über die Sünder ausgesprochenen Fluch hat Gott die gerechte Strafe des Tod verhängt. Weil Gott aber die Menschen liebt, war er so gnädig, dass er selbst in seinem Sohn die Strafe des Todes getragen und erlitten hat, damit wir leben können – ewig leben. Im Kreuz Jesu Christi vereinen sich die strafende Gerechtigkeit und die erbarmende Liebe Gottes.
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Gott hat kein „Menschenopfer“ gefordert, sondern ist in Jesus selbst Mensch geworden. In ihm hat er sich dem Hass, der Gewalt und Sünde der Menschen ausgeliefert und ihnen dennoch ihre Sünde abgenommen und an ihrer Stelle die gerechte göttliche Strafe erlitten: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber“, 2. Kor. 5, 18.19.
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Gott hat Knechtsgestalt angenommen, sich in die tiefsten menschlichen Leiden und ins Sterben begeben und ist so zum Trost an die Seite aller Leidenden und Sterbenden getreten. Doch darf keinesfalls die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu auf diesen Gesichtspunkt reduziert werden! Im Vordergrund steht und bleibt das Kreuzesopfer Jesu zu unserer Erlösung.
Weshalb war Jesu Tod ein Opfer? - Wegen der Stellvertretung!
Jesus, der Sündlose und Gerechte, hat die Schuld und Sünde der Menschen und damit auch den dafür verwirkten Fluch, die Strafe des Todes, auf sich genommen. Da ist der Sünder frei geworden von Schuld und Sünde und von der Strafe des Todes. Der Sünder wird verschont, ihm wird vergeben, weil Jesus Christus an unsere Stelle getreten ist. Als Bürge tritt Jesus an die Stelle des Schuldners, Hebr. 7,22. So war Jesu Tod seinem Wesen nach ein Opfer. Mit seinem Leben ist er für andere eingetreten – für viele, für seine Freunde, für alle, die es ihm glauben - die in seine Stellvertretung einwilligen, Mt. 20, 28. Jesu Kreuzestod war ein Sich-selbst-opfern. Er war darbringender Priester und zugleich das Opferlamm, Hebr. 9. Paulus schreibt: „Christus hat euch geliebt und sich selbst dargegeben für uns als Gabe und Opfer“, Eph. 5,29.
Mit dem Kreuzestod erleidet Jesus Christus das gerechte strafende Gesetz und den Fluch Gottes über die Sünde und damit schenkt er das Evangelium der Gnade Gottes, der Vergebung und des Segens. Im Kreuz Christi erkennen wir das Gesetz und zugleich das Evangelium Gottes. So ist das Kreuz Zeichen des Todes aber zugleich die Botschaft Christi von der Erlösung und der Auferstehung.
Detlef Löhde