Gender Mainstreaming will den Schöpfer korrigieren
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Der Programmbegriff „Gender Mainstreaming“ ist in etwa zu übersetzen mit „das soziale Geschlecht auf allen Lebensgebieten zur Geltung bringen“. Nach der Pekinger Weltfrauenkonferenz 1995 und darauf folgenden UN-Resolutionen haben sich dann die EU-Staaten mit dem Amsterdamer Vertrag von 1997/99 und mit verbindlichen Richtlinien dem Programm „Gender Mainstreaming“ verpflichtet. Entsprechendes wurde auch ins deutsche Recht aufgenommen. Ab dem Jahr 2000 wurden die Behörden des Bundes und der Länder angewiesen, bei all ihrem Handeln, intern und extern, „Gender Mainstreaming“ zu praktizieren. In das Programm sind bewusst auch schon Kindergärten und Schulen einbezogen.
Der vordergründige Leser der Bestimmungen und Uneingeweihte meint, es ginge lediglich darum, Gleichberechtigung von Mann und Frau herzustellen. Aber Gender Mainstreaming geht weit darüber hinaus.
FAZ vom 20.6.2006, „Politische Geschlechtsumwandlung“ von Volker Zastrow;
Spiegel vom 30.12.2006, "Der neue Mensch" von Rene Pfister.
Gender Mainstreaming liegt eine Ideologie zugrunde, die von der Feministin Simone de Beauvoir (1908 - 1986), der Gefährtin von Jean-Paul Sartre (1905 -1980), eingeleitet worden ist. Danach würden sich die Geschlechter lediglich in ihren äußeren Geschlechtsorganen, aber nicht in weiterer Weise unterscheiden. Das mehr oder weniger zufällige biologische Geschlecht (Sex) habe keine Auswirkungen auf die Eigenschaften, Fähigkeiten, Gefühle und Verhaltensweisen des Menschen. Mann und Frau seien, abgesehen ihrer unterschiedlichen Geschlechtsorgane, völlig gleich. Von seiner Persönlichkeit sei der Mensch am Anfang ein Neutrum und erst im Laufe des Heranwachsens werde er durch seine Umgebung in die Rolle einer Frau oder eines Mannes gedrängt.
Der Mensch werde also, ohne dass er gefragt wird, aufgrund seiner Geschlechtsorgane in dieses Geschlecht hinein erzogen. Dieses Hineinerziehen und Drängen der Umwelt müsse unterbunden werden. Es müsse ermöglicht werden, dass sich jeder selbst frei entscheiden könne, ob er als Mann oder Frau oder weiter als Neutrum leben oder auch später noch mal sein Geschlecht wechseln wolle. Ob er nun zufällig männliche oder weibliche Geschlechtsorgane habe, dürfe für seine Entscheidung keine maßgebliche Rolle mehr spielen. Das von ihm schließlich frei gewählte Geschlecht sei dann sein eigentliches, sein „soziales Geschlecht“ (= Gender). Da Kinder und Heranwachsende aber von ihrer Umwelt immer noch in die Rolle ihres jeweiligen biologischen Geschlechts gedrängt werden, müsse dem entgegen gewirkt werden.
Deshalb sollen Mädchen mit dem befasst und beschäftigt werden, was zur Rolle und Erwartung eines Jungen gehört und umgekehrt Jungen mit dem, was der Rolle der Mädchen üblicherweise zugerechnet wird. Nur wenn der/die Heranwachsende mal in der Rolle des anderen Geschlechts gelebt habe, könne er/sie sich dann freier für sein/ihr „persönliches soziales Geschlecht“ entscheiden. Und auch später, Frauen sollen immer männlicher und Männer im weiblicher werden, ihre Andersartigkeit und Gegensätzlichkeit soll nivelliert bis aufgehoben werden, auch um ggf. für einen weiteren Wechsel des Gender offen zu bleiben.
Zum Beweis der ideologischen These, dass der Mensch in ein Geschlecht nur hinein erzogen werde, wurde 1967 von Dr. John Money in Kanada ein zynisches Experiment durchgeführt. Als ihm die Beschneidung eines Jungen, namens Bruce Reimer, massiv missglückte, entfernte er völlig dessen männliche Geschlechtsorgane, bildete weibliche Schamlippen nach und verpflichtete die Eltern zu absolutem Stillschweigen, insbesondere gegenüber dem heranwachsenden Kind. Der verstümmelte Junge wurde konsequent als Mädchen gekleidet, erzogen sowie ärztlich und psychologisch beobachtet. Kurzfristig schien die Umwandlung gelungen, doch dann begehrte der zum Mädchen gemachte Junge gegen Mädchenkleidung auf, gebärdete sich jungenhaft, zeigte extreme Verhaltensstörungen und geriet, trotz psychologischer Begleitung, in unauflösbare Identitätskrisen. Im Alter von 14 Jahren verlangte er eine operative Rückumwandlung zum Jungen, endete aber 2004 tragisch im Selbstmord. Dennoch wurde dieses menschenverachtende Experiment jahrelang als Beweis dafür angeführt, dass die Geschlechtsorgane nebensächlich wären und jeder Mensch auch in das andere Geschlecht hinein erzogen werden könne. Das tragische Scheitern wurde verheimlicht und es erfolgten auch noch weitere entsprechende Experimente (FAZ vom 7.9.2006, „Der kleine Unterschied“ von Volker Zastrow).
Gender Mainstreaming ist innerhalb der EU und auch in Deutschland seit dem Jahr 2000 als ideologisches Umerziehungsprogramm staatlich sanktioniert und verordnet worden. Da verwundert es, wie z.B. die CDU sich noch ständig auf ihr „christliches Menschenbild“ berufen kann, während in der Nachfolge der Regierung Schröder/Fischer besonders die CDU-Ministerin Frau von der Leyen Gender Mainstreaming energisch weiter vorangetrieben hat. In jüngster Zeit hat sie allerdings den Begriff Gender Mainstreaming vermieden ohne aber damit dessen Inhalte und Ziele aufzugeben.
Das christliche Menschenbild ist mit Gender Mainstreaming nicht vereinbar, sondern steht im frontal entgegen!
Das christliche Menschenbild in Bezug auf das Geschlecht
Der Mensch ist von Gott als Mann und Frau geschaffen. Sie wurden nicht nur mit unterschiedlichen Geschlechtsorganen, sondern auch mit weiteren unterschiedlichen körperlichen, geistigen und seelischen Eigenschaften und Fähigkeiten begabt. Diese unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten der Geschlechter haben keine unterschiedliche Wertung von Gott erfahren. Mann und Frau sind unterschiedlich begabt, aber gleich „wertvoll“ vor Gott wie auch vor einander. Ihre gottgewollte Unterschiedlichkeit lässt sie in einem polaren Verhältnis bei gleichzeitiger Harmonie zueinander stehen. Als Mann und Frau stehen sie sich gegenüber, gehören dennoch untrennbar zusammen, ja, sie bedingen und ergänzen einander. Das macht den Reiz zwischen den Geschlechtern aus - die gegenseitige Anziehungskraft.
Als Adam zum ersten Mal Eva sieht, ruft er entzückt aus : „Diese, diese, diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Diese wird man „Männin“ nennen, weil sie vom Mann genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden zu einem Fleisch“ (1.Mose 2, 23.24, Übersetzung nach G.von Rad). Und von der Frau heißt es selbst noch nach dem Sündenfall, dass sie ein Verlangen nach dem Manne haben wird (1.Mose3, 16).
Da die Sünde auch in das Verhältnis von Mann und Frau eingebrochen ist, ist es nun nicht mehr wie am Anfang durchgängig harmonisch und von liebevoller Zweisamkeit geprägt, sondern es zeigen sich Egoismus und Herrschsucht, die mitunter in einen Kampf um die Herrschaft in der Ehe münden. In der in Sünde gefallenen Welt ist das gottgegebene positive polare Verhältnis von Mann und Frau mit seiner Anziehungskraft und Harmonie ständig von der Gefahr bedroht, in ein negativ polares Verhältnis mit Abneigung und Herrschaftskampf umzukippen.
Wie Mann und Frau in der Ehe zueinander stehen sollen schreibt uns der Apostel Paulus (Eph. 5,21 ff.): „Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi. Wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen. Ihr Männer liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben (sein Leben für sie geopfert). So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst.“
Die Frau soll weder "Sklavin" noch "Herrin" ihres Mannes sein, sondern sein positives hilfsbereites liebenswertes Gegenüber. Sie soll nicht „die Hosen anhaben“ und den Mann zum „Pantoffelhelden“ machen. Vielmehr soll gegenseitige Liebe die gesetzte Über – und Unterordnung überdecken und erfüllen. Für ein jung verliebt verheiratetes Paar ist die Frage von Über- und Unterordnung in ihrer Ehe (noch) kein Thema und so sollte es bleiben. Die für das Leben in dieser gefallenen Welt gesetzte göttliche Schöpfungsordnung für die Ehe von Mann und Frau wird erst dann als emotional bedrückend empfunden und erfahren, wenn gegenseitige Liebe und Vertrauen erkaltet sind.
In der mehr oder weniger anonymen Gesellschaft entbrannte und entbrennt nun viel eher und heftiger ein Geschlechterkampf. In der Vergangenheit werteten die Männer oftmals die besonderen Eigenschaften der Frauen ab, strichen ihre eigenen besonderen Eigenschaften heraus, demonstrierten ihre faktische Überlegenheit, benachteiligten und unterdrückten die Frauen. Von daher war und ist die Forderung einer recht verstandenen juristischen und wirtschaftlichen Gleichberechtigung der Frauen im öffentlichen Leben und in der Gesellschaft, die zugleich auch den biologischen Unterschieden der Geschlechter gerecht wird, eine durchaus christliche Forderung. Zynismus ist es aber, wenn im Namen der Gleichberechtigung, wie im Kommunismus geschehen, Frauen nun auch im Straßenbau und im Bergwerk eingesetzt werden oder wenn die Frauen in China während der Kulturrevolution nun auch die blaue Arbeitskleidung der Männer tragen durften. Gleichberechtigung darf nicht zur versuchten Gleichmacherei der Geschlechter werden.
Im Kampf um Gleichberechtigung geschieht es andererseits auch, dass die Frauen ihrerseits die besonderen Eigenschaften der Männer bestreiten und imitieren („Mannweiber“), um so ihre Gleichwertigkeit und volle Gleichheit beweisen zu wollen. Nicht nur Männer, sondern auch Frauen streben nach Vorherrschaft. Feministinnen beanspruchen für sich eine emotionale Überlegenheit und moralische Höherwertigkeit und wollen die gesellschaftliche Herrschaft über die Männergesellschaft erringen. Da werden Parolen laut wie: „Wenn Frauen regieren gibt es mehr Gerechtigkeit, mehr Verständnis, Mitmenschlichkeit, Solidarität, mehr nachhaltiges Wirtschaften und keinen Krieg mehr. - Frauen sind eben die besseren Menschen.“
Und diese Frauen merken dabei wohl nicht, dass sie damit selbst "Krieg" führen – Psychokrieg gegen die Männer, gegen ihre Väter, Brüder, Ehemänner, Söhne. Solch "Krieg" wirkt sich auf Selbstverständnis und Selbstbewusstsein der Männer mitunter in der Weise aus, dass sie entweder zu "Machotypen" oder zu "Waschlappen" mutieren. Solche Männertypen können doch aber auch eigentlich nicht das Wunschbild der Feministinnen sein, oder? Und kann eine Frau einen "Geschlechterkrieg" ein Leben lang führen und dabei glücklich sein und werden?
Gottes Verheißungen und Segen liegen nicht auf Herrschaftsstreben und Geschlechterkrieg, sondern auf Akzeptanz des von Gott gegebenen Geschlechts und Dankbarkeit für all seine Schöpfungsgaben, einschließlich der Sexualität zwischen Mann und Frau sowie auf verstehender, auch zur Verzeihung und zum Opfer bereiten Liebe zwischen den Geschlechtern.
Detlef Löhde
Weitere Informationen zu Gender Mainstreaming auf einer Website von Gabriele Kuby
Literaturhinweis:
"Vergewaltigung der menschlichen Identität
- Über die Irrtümer der Gender-Ideologie -"
von Manfred Spreng -Harald Seubert,